Solusus

Unsere Sonne wird seit 4,5 Mrd. Jahren von der Erde als Energiequelle genutzt. Seit der Entdeckung durch Monsieur Becquerel vor 168 Jahren ist ein neues Wirkprinzip bekannt: Die Photovoltaik als direkte Umwandlung von solarer Strahlung in elektrische Energie. Seit ca. 50 Jahren ist sie technisch nutzbar. Nunmehr scheint - nicht zuletzt Dank der Förderung durch den Gesetzgeber - die wirtschaftliche Nutzung der Sonne zur unmittelbaren Umwandlung in elektrische Energie mittelfristig vorstellbar.

Photovoltaik

Die Photovoltaik erlebte in den vergangenen 7 Jahren in Deutschland ein bemerkenswertes Marktwachstums von ca. 40% p.a. Aus der ökologischen Nischenbranche ist eine Industrie mit über 4 Mrd. Euro Umsatz p.a. gewachsen.

An dieser Stelle wird auf Allgemeinplätze, Lobeshymnen und Kritik zur Photovoltaik verzichtet. Grundsätzlich gilt: Alle Äußerungen zu diesem Thema sind an der Interessenslage der/des Publizierenden zu hinterfragen. Es existieren ausreichend Informationsmöglichkeiten. Eine kleine Auswahl (Pro-gewichtet) ist unter Links zu finden.

Großen Einfluss auf die rasante Entwicklung der vergangenen Jahre hatte das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG), welches eine vorrangige Einspeisung und eine Mindestvergütung zwischen 35,49 und 51,75 Ct/kWh (für 2008 errichtete Anlagen) durch den lokalen Netzbetreiber garantiert. Das EEG sieht eine Vergütungsdegression von gegenwärtig 5% p.a. vor. Für  2009 ist nach der EEG Novelle mit  ca. 9% Degression zu rechnen.

Die Investition in eine Photovoltaikanlage ist durch eine hohe Anfangsinvestition und vergleichsweise geringe Auszahlungen während der Betriebsdauer gekennzeichnet. Somit ist die Rentabilität ausgabenseitig stark von den Anschaffungskosten abhängig.

Insbesondere in den letzten drei Jahren ist folgende Tendenz erkennbar: Die Photovoltaik ist - durch mehrere Effekte, letztlich aber durch das Ungleichwicht von Kapazität und Nachfrage - zu einem Anbietermarkt geworden. Folge: Die Anschaffungskosten für Betreiber sind im Schnitt um 6-7% p.a. gestiegen. Was bedeutet dies bei gleichzeitiger Absenkung der Vergütung um 5% p.a. für die Wirtschaftlichkeit einer potentiellen  Anlage?

EEG Novelle

Am 5.12. 2007 hat der Entwurf zur EEG Novelle das Bundeskabinett passiert. Für die Potentielle Anlagenbetreiber bedeutet dies im Falle der Umsetzung durch den Gesetzgeber:

• verschärfte Vergütungsdegression 2009 und in den Folgejahren

• Anreiz zur Eigenversorgung bei steigenden Strompreisen.

Es bleibt abzuwarten,

1. was der Bundestag beschließt. Die Interessenvertreter sind weiterhin unterwegs...

2. wie die Spieler in der Wertschöpfungskette auf die Degression reagieren. Dies dürfte insbesondere vom Kapazitätsausbau und der Auslandsnachfrage abhängig sein.

... zum Gesetz-Entwurf incl. Begründung

Sol~Usus PVcalculation

Aus meiner Diplomarbeit über die standortabhängige Wirtschaftlichkeit von netzgekoppelten Photovoltaikanlagen habe ich ein kleines, kostenloses Kalkulationstool entwickelt. Es basiert auf einem VBA-Makro für Excel.

Das Tool arbeitet mit diskontierten Cash Flows (DCF Methode) in Kombination mit einem vollständigen Finanzplan (VoFi). Damit werden die Lücken der Kapitalwertmethode und des Internen Zinsfusses überwunden. Grundsätzlich geht dies mit höherer Komplexität einher. Diese wird durch strukturierte Eingabefelder auf ein Mindestmaß beschränkt, so dass auch mit weniger Informationen akzeptable Prognosen erreichbar sind.

Solusus PVcalculation.xls (200 kB)

readme.doc zur Benutzung des Tools (50kB)

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